OÖ Obst-Genbank

RITZLHOF

Aktuelles

Aufgaben und Ziele der OÖ Obst-Genbank

Was ist eine Obstgenbank?

Eine Obst-Genbank ist eine Erhaltungsanlage für Obstarten bzw. Obstsorten unter standortgegebenen Bedingungen. Der Wortteil „GEN“ bedeutet „Träger von Erbinformationen“. Es geht also darum, die Erbinformationen bestimmter Obstarten und -sorten auf Dauer zu erhalten, indem die ausgepflanzten Bäume durch verschiedene Maßnahmen möglichst vital und gesund erhalten und gegebenenfalls bei Ausfall nachgepflanzt werden.

Welche Ziele werden mit einer Genbank verfolgt?
  • Erhaltung von seltenen bzw. im Bestand gefährdeten Obstarten und –sorten und damit nachhaltige Sicherstellung des breit gestreuten genetischen Reservoirs an Obstsorten
  • Erhaltung von Obstsorten, welche wertvolle Eigenschaften haben (Verwendung, Verarbeitung, Gesundheit, Robustheit)
  • Erhaltung von Obstsorten, deren wirtschaftlicher Wert derzeit nicht im Vordergrund steht
  • Abgabe von Edelreisern von Obstsorten, welche von Baumschulen nicht angeboten werden

Die Genbank beherbergt derzeit 248 Obstbäume.

Davon 230 Sortenbäume – darunter

0
Apfel
0
Birnen
0
Pflaumen
0
Kirschen

Ausblick Streuobst alte Sorten

Nachdem der Streuobstanbau die letzten Jahrzehnte im Zug des bäuerlichen Strukturwandels als Auslaufmodell galt, gibt es jetzt eine kleine Renaissance dieser Bewirtschaftungsform, die als Diverseste aller landwirtschaftlichen Nutzungsarten gilt. Zu beobachten war eine rapide Abnahme der Sortenvielfalt, wenige Baumschulen produzieren noch Obstbäume selbst, und wenn, dann nur wenige gängige neuere Sorten. Dabei ist es gerade jetzt, in Zeiten des Klimawandels, wichtiger denn je, eine möglichst große Sortenvielfalt in Reserve zu haben. Dies ist auch der Sinn und das Ziel der Obstsortengenbank Ritzlhof!

Je breiter wir genetisch aufgestellt sind, umso besser sind wir auf Krisenzeiten vorbereitet. Gerade durch die Mehrfachnutzung in den Streuobstwiesen wird deren Focus: „die Erhaltung von vorwiegend oberösterreichischen Genressourcen“ , und „die Kombination von Produktivität und ökologischer Vielfalt“ , gefördert.

Sie haben Veredelungswünsche oder möchten Obstbäume planzen?

Anfragen für größere Gartenanlagen oder Streubobstwiesen.

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Obstsorten

Aspathaunisenbirne

Fruchtmuster: ca. 30-jähriger Hochstamm, Gemeinde Ansfelden Größe: mittelgroß; 63–70 mm hoch, 67–77 mm breit, 134–198 g schwer Form: breit stumpfkreiselförmig, teils breit kurzkegelförmig, kelchbauchig, teils ungleichhälftig; Querschnitt stark unregelmäßig rund; Relief glatt, teils gering kelchrippig, teils mit breiter Bauchfurche Schale: glatt, matt glänzend, dünn, mäßig zäh; Grundfarbe grünlich gelb, vollreif

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Blaue Krieche

Fruchtmuster: ca. 24-jähriger Hochstamm auf St. Julien A, Gemeinde Ansfelden. Größe: klein; 24,4–26,4 mm hoch; 23,6–27,3 mm breit; 24,3–26,2 mm dick; 9,0–11,6 g schwer. Form: rund, mittelbauchig, gleichhälftig; Naht nicht auffällig; Stempelpunkt sehrklein, hellbraun, in minimalem flachem Grübchen. Fruchthaut: dünn, mäßig zäh, säuerlich, etwas bitter, gering duftend; schwarzblau, mittelstark hellblau

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Braunauer Rosmarin

Fruchtmuster ca. 7-jährige Halbstamm auf Sämling, Gemeinde Brunnenthal Größe groß; 66–78 mm hoch, 62–73 mm breit, 105–158 g schwer Form lang stumpfkegelförmig bis fassförmig, meist gering stielbauchig, teils mittelbauchig, meist ungleichhälftig; Querschnitt unregelmäßig rund; Relief kelchrippig bis rippig 1/3 Schale glatt, matt glänzend, mitteldick, mäßig zäh; teils dünn hellblau bereift;

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Brauner Matapfel

  Fruchtmuster: ca. 26-jähriger Hochstamm auf Sämling, Gemeinde Ansfelden Größe: mittelgroß; 56–67 mm hoch, 67–78 mm breit, 113–167 g schwer Form: kugelig, kelchwärts etwas stärker verjüngt, mittelbauchig, meist ungleichhälftig; Querschnitt rundlich; Relief glatt Schale: glatt, matt glänzend, teils trocken, seltener feinrau, mitteldick, zäh; Grundfarbe hell grünlich gelb, vollreif hellgelb; Deckfarbe

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Brünnerling

Fruchtmuster: ca. 35-jähriger Hochstamm auf Sämling, Gemeinde Linz Größe: groß; 58–67 mm hoch, 72–80 mm breit, 138–189 g schwer Form: kugelig, seltener flach kugelig, mittelbauchig; teils ungleichhälftig; Querschnitt rund bis unregelmäßig rund; Relief glatt, teils schwach kelchrippig Schale: glatt, matt glänzend, sehr dick, sehr zäh; Grundfarbe grün, später gelbgrün bis

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Champagner Bratbirne

Fruchtmuster: ca. 20-jähriger Hochstamm, Gemeinde Bad Schallerbach Größe: klein; 40–45 mm hoch, 51–60 mm breit, 62–74 g schwer Form: flach kugelig, mittelbauchig; gleichhälftig; Querschnitt rund; Relief glatt Schale: glatt, matt glänzend, dick, zäh; Grundfarbe grün bis gelblich grün; Deckfarbe fehlend; Lentizellen zahlreich, klein, dunkelgrau bis hell graubraun, typisch breit dunkelgrün

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Clairgeau Butterbirne

Fruchtmuster: ca. 26-jähriger Hochstamm, Gemeinde Ansfelden Größe: groß bis sehr groß; 83–107 mm hoch, 68–78 mm breit, 172–263 g schwer Form: sehr variabel, teils flaschenförmig, teils lang stumpfkegelförmig, stielwärts oft einseitig stärker eingezogen (gekrümmt), kelchbauchig, meist stärker ungleichhälftig; Querschnitt rundlich; Relief glatt, teils gering kelchrippig Schale: teils glatt, teils etwas

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Clapps Liebling

Fruchtmuster: ca. 20-jähriger Hochstamm, Gemeinde Wartberg/Aist Größe: mittelgroß; 67–79 mm hoch, 56–68 mm breit, 111–150 g schwer Form: stumpfkreiselförmig, breit kegelförmig bis gering glockenförmig, kelch- bis mittelbauchig; gleichhälftig; Querschnitt rund; Relief glatt bis gering kelchrippig Schale: glatt, matt glänzend, mitteldick, mäßig zäh; Grundfarbe gelblich grün, vollreif hellgelb bis gelb; Deckfarbe

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Conference

Fruchtmuster: ca. 15-jähriger Halbstamm auf Sämling, Gemeinde Steinbach/Attersee Größe: mittelgroß bis groß; 81–111 mm hoch, 55–63 mm breit, 102–162 g schwer Form: flaschenförmig bis lang kegelförmig, kelchbauchig, teils ungleichhälftig; Querschnitt rundlich; Relief glatt Schale: teils glatt, matt glänzend, teils feinrau und trocken; Grundfarbe gelblich grün, vollreif hellgelb; Deckfarbe fehlend; Lentizellen

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Cox Orange

Fruchtmuster: ca. 30-jähriger Halbstamm auf Sämling, Gemeinde Kaltenberg Größe: mittelgroß; 48–53 mm hoch, 64–68 mm breit, 96–115 g schwer Form: flach kugelig, mittelbauchig, teils gering ungleichhälftig; Querschnitt rund bis rundlich; Relief glatt Schale: glatt, matt glänzend, mitteldick, mittelzäh; Grundfarbe hellgelb; Deckfarbe hell orangerot verwaschen bis marmoriert, darüber dunkler rot gestreift

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Danziger Kantapfel

Fruchtmuster: ca. 80-jähriger Hochstamm auf Sämling, Gemeinde Obernberg/ Inn Größe: mittelgroß, 55–63 mm hoch, 67–75 mm breit, 105–141 g schwer Form: flach kugelig bis kugelig, mittelbauchig, teils ungleichhälftig; Querschnitt rundlich bis schwach eckig; Relief flach kantig, kelchrippig bis rippig 2/3; vereinzelt vertikale Naht Schale: glatt, glänzend, bald fettig, mitteldick, mittelzäh;

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Discovery

Fruchtmuster: ca. 35-jähriger Halbstamm auf Sämling, Gemeinde Naarn Größe: mittelgroß, teils klein; 48–57 mm hoch, 65–73 mm breit, 92–129 g schwer Form: flach kugelig bis plattrund, mittelbauchig; meist gleichhälftig; Querschnitt rund; Relief glatt Schale: glatt, matt glänzend, teils gering weißlich bereift, dünn bis mitteldick, mäßig zäh; Grundfarbe hell grünlich gelb

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Geschichte

1990

Gründung der OÖ Obst-Genbank auf Gr undstücken des Landesgutes Ritzlhof durch das Bundesamt für Agrarbiologie in Linz; Initiator war der bekannte österreichische Pomologe Hofrat DI Dr. Siegfried Bernkopf.

2004

Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg übernimmt die Verantwortung für die obstgenetischen Ressourcen der OÖ Obst-Genbank

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In den folgenden Jahren sichern die Dienststellen des Landes Oberösterreich, die Landwirtschaftskammer Oberösterreich und die Direktoren des Bildungszentrums Ritzlhof die bestmögliche Bewirtschaftung der OÖ Obst-Genbank.

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Agrarlandesrat Dr. Josef Stockinger bestellte Hofrat Dipl.-Ing. Dr. Siegfried Bernkopf zum Konsulenten des Landes Oberösterreich und damit zum pomologisch-fachlichen Leiter der OÖ Obst-Genbank. Landesrat Dr. Josef Stockinger und sein Nachfolger Landesrat Max Hiegelsberger unterstützen den Erhalt der Anlage.

2011

OÖ Obst-Genbank Ritzlhof ist Teil der oberösterreichischen Landesgartenschau

2014

Land Oberösterreich übernimmt die OÖ Obst-Genbank; Dr. Bernkopf wird zum wissenschaftlichen Kurator der OÖ Obst-Genbank bestellt.

2020

Übernahme der OÖ Obst-Genbank Ritzlhof durch die Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Der Obstsortenexperte/Pomologe Klaus Strasser wird neuer Kurator.

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Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich bindet alle bisherigen Akteure in der Bewirtschaftung der Obstgenbank ein und erweitert den Kreis um weitere Partner.

2022

Die Oberösterreichische Versicherung wird Hauptsponsor der OÖ Obst-Genbank

Über Ritzlhof

Der Ritzlhof besteht in ihrem Kern aus einem 1875 errichteten Schulgebäude, das unter Denkmalschutz steht, und einem für die Region typischen Vierkanthof als Basis des Landesgutes Ritzlhof. Am 15. November 1875 eröffnete der damalige Landeshauptmann Moritz Eigner die Landesackerbauschule in Ritzlhof am Berg.

Heute ist die Gartenbauschule Ritzlhof Oberösterreichs Bildungszentrum für Gartenbau, Floristik, Garten- und Grünflächengestaltung (= Landschaftsgestaltung) und bietet als einzige Ausbildungsstelle 3 Berufsabschlüsse mit der Option zur Matura und dem Meister.

Kern-Team der OÖ Obst-Genbank

DI.-HLFL Heimo Strebl
Referent Obst- und Weinbau
LK-Oberösterreich

Klaus Strasser
Pomologe und Kurator

Richard Mahringer
Experte für Permakultur
und Obstbaumvermehrung

Mag. Hans Schillinger
Pächter und Betreiber

Partner der OÖ Obst-Genbank

Landwirtschaftskammer OÖ

Träger der öffentlichen Interessen
ooe.lko.at

OÖ Versicherung AG

Hauptsponsor
www.keinesorgen.at

OSOGO

Kurator der OÖ Obstgenbank
www.osogo.at

ObstBaumKultur Enns

Betreiber und Pächter
www.obstbaumkultur.at

Gartenbauschule Ritzlhof

Partner
www.ritzlhof.at